Freier Eintritt | Free admission | Безкоштовний вхід
Filmfenster im U-Bahnhof
Anlässlich der großen Sonderausstellung im Märkischen Museum verwandelt sich das ehemalige Zugabfertigungshäuschen auf dem Bahnsteig des benachbarten U-Bahnhofs in ein „Filmfenster“.
Während der Laufzeit der Ausstellung werden fünf Kurzfilm-Programme präsentiert, die das Berlin seit der Jahrtausendwende aus unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven in Dokumentar-, Animations-, und Experimentalfilmen zeigen.
KURZFILM-PROGRAMM MIT BERLIN-FILMEN
U-Bahnhof Märkisches Museum
täglich während der Betriebszeiten | am ehemaligen Zugabfertigungshäuschen | September 2020 – September 2021
Kuratorin: Christine Kisorsy
Ein gemeinsames Projekt des Stadtmuseums Berlin und der BVG
Programm 5:
1. August bis 26. September 2021
OSAKA – BERLIN: 2 PLACES 1 TIME, 2 TIMES 1 PLACE
Deutschland/Japan, 2016 | 8 min
Regie, Kamera, Schnitt, Produktion: GUP-py
im Original mit Ton
„Inzwischen ist die Zeit, die ich in Berlin lebe, länger als die, die ich in Japan verbracht habe, obwohl ich dort geboren und aufgewachsen bin. Ein seltsames Gefühl fing an, in mir an zu wachsen. Wenn ich heute Osaka besuche, sehe ich die Landschaft dort anders als in meiner Erinnerung, die trügerisch zu sein scheint. ‚Jetzt und Damals‘ oder ‚Hier und Dort‘ ist nicht nur eine Frage von Zeit oder Raum. In vielen Ansichten sind die beiden Städte so ähnlich, dass man sie kaum trennen kann. Szenen aus Osaka und Berlin habe ich geschnitten, gegeneinandergestellt und überlagert. Es entsteht eine Landschaft, die überall sein könnte, aber nirgendwo ist.“ Text: GUP-py
IMAGES, I SEE SYMPTOMS NO REFEXIONS*
Deutschland, 2017 | 4:57 min
Regie, Kamera, Schnitt, Produktion: Sarah Lehnerer
Gesang: Juno Meinecke
Beats: Felix Leon Westner
im Original mit Ton
„I see symptoms no reflexions* zeigt Aufnahmen einer Drohne, die entlang der Gropiusstadt fliegt – einem Projekt des sozialen Wohnungsbaus West-Berlins, das in den 1980er Jahren zum sozialen Brennpunkt stigmatisiert wurde. Heute ist die Gegend auf dem Weg, als kulturelles Erbe der Bauhaus-Moderne wieder aufgewertet zu werden, dann beginnen womöglich auch hier die Mechanismen städtischer Verdrängung. Parallel zur distanziert technologischen Bildebene und den elektonischen Beats arbeitet die gesungene Tonebene mit zwei Zitaten von Lydia Davis und Joan Didion, die physiologische, psychologische und damit soziale Symptome ihrer Zeit ausdrücken – und damit auch eine Perspektive, die Geschichte schreibt.“ Text: Sarah Lehnerer