1884/85 – 1994: 110 Jahre antikolonialer Widerstand | The Struggle: Südafrikaner*innen im Berliner Exil
2024 jähren sich zwei besondere Ereignisse: das Ende der Apartheid in Südafrika zum 30. Mal und die Berlin-Konferenz zum 140. Mal. 1884/1885 berieten in Berlin Vertreter aus 14 Staaten über ihre Machtinteressen auf dem afrikanischen Kontinent und schufen damit die Grundlage für die Aufteilung Afrikas in Kolonien. Am Tisch saßen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Osmanisches Reich, Österreich-Ungarn, Portugal, Russland, Schweden-Norwegen, Spanien und die USA.
Neunzig Jahre später endete 1994 in Südafrika die Apartheid, ein jahrzehntelanges rassistisches System der Unterdrückung und Segregation.
Ort
Museum Ephraim-Palais
Poststraße 16
10178 Berlin
Öffnungszeiten
Di – So | 10 – 18 Uhr (auch an Feiertagen)
Mo geschlossen
Sonderschließzeiten
siehe Info & Service
Eintritt
7 Euro (Einzel-Ticket) | 15 Euro (Kombi-Ticket*) | Eintritt frei (unter 18 Jahren oder mit Ermäßigung
* Gilt für unsere drei Museen im Nikolaiviertel (Museum Nikolaikirche, Museum Ephraim-Palais, Museum Knoblauchhaus) an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
Die Sonderausstellung „1884/85 – 1994: 110 Jahre antikolonialer Widerstand | The Struggle: Südafrikaner:innen im Berliner Exil“ im Museum Ephraim-Palais erinnert an die letzte antikoloniale Freiheitsbewegung Afrikas.
Die Ausstellung wurde von Studierenden der HTW Berlin, unter der kuratorischen Leitung von Philippa Ebéné, entwickelt und in Kooperation mit dem Stadtmuseum Berlin umgesetzt.
Ab 17.10.24 | Freistellen BerlinZEIT
Antikolonialer Widerstand erfolgt auf unterschiedlichste Weise. Die Formen reichen von kriegerischen Auseinandersetzungen, künstlerischem Protest bis hin zur politischen Arbeit und werden auf den acht Freistellen in der Daueraustellung BerlinZEIT im Museum Ephraim-Palais als Perspektiverweiterung auch zur Berliner Stadtgeschichte erzählt.
Ein weiterer Bestandteil ist die „Music of the Struggle“ als Form des Widerstandes. Sie nimmt in der Anti-Apartheid-Bewegung eine zentrale Rolle ein, da sie als kraftvolles Mittel des Protests dient und den Widerstand gegen das rassistische Regime popularisiert und stärkt.
Historische Beispiele für antikolonialen Widerstand, die auf den Freistellen erzählt werden:
- 1510 im südlichen Afrika begann der antikoloniale Widerstand mit dem „Battle of Salt River“, bei dem die Portugiesen von den Khoikhoi am Kap der Guten Hoffnung in die Flucht geschlagen wurden.
- Shaka Zulu (1787-1828), ein bedeutender Kriegsherr, formte im 19. Jahrhundert das Zulu-Königreich durch militärische Innovationen.
- Hendrik Witbooi (1830-1905) und Samuel Maharero (1856-1923) führten den Widerstand der Nama und Herero gegen die deutsche Kolonialherrschaft in Namibia an.
- Enoch Mankayi Sontonga (1873-1905) schrieb 1897 die Hymne „Nkosi Sikelel’ iAfrika“, die zum Symbol des afrikanischen Widerstands wurde.
- Charlotte Maxeke (1871-1939), eine frühe Aktivistin, gründete die „Bantu Women’s League“ und setzte sich für Frauenrechte und Bildung ein. Der „African Choir“, in dem Maxeke sang, machte afrikanische Kultur weltweit bekannt.
- Abdullah Ibrahim (geb. 1934) und Miriam Makeba (1932-2008) nutzten ihre Musik, um gegen die Apartheid zu kämpfen.
- Nelson Mandela (1918-2013) mitbegründete die „ANC Youth League“ und wurde zum Gesicht der Anti-Apartheid-Bewegung.
- Der ANC und die DDR pflegten enge Beziehungen, während die damalige BRD das Apartheid-Regime unterstützte. Sowohl die west- als auch die ostdeutsche Bevölkerung engagiert sich in der Anti-Apartheid-Bewegung.
All diese widerständigen Geschichten können ab dem 17. Oktober 2024 auf den Freistellen in der Dauerausstellung BerlinZEIT erkundet werden. Sie fungieren als Prolog zur geplanten Sonderausstellung ab dem 26. Februar 2025 im Museum Ephraim-Palais und machen deutlich, dass es Widerstand immer gab und geben wird.
Ab 26. Februar 2025 | 3. Obergeschoss, Museum Ephraim-Palais
In den beiden Ausstellungsräumen im 3. Obergeschoss wird der Fokus auf der Phase 1884/85 – 1994 sowie auf sieben Protagonist*innen liegen, die vor dem südafrikanischen Apartheid-Regime flüchteten und zum Teil noch heute in Berlin leben:
- Arnold Isaacs
- Aletta Makena-Frenken
- Asaph Makote Mohlala
- Luyanda Mpahlwa
- Jeannette Selby
- Eric Singh
- Sack Sturman (aka Bert Seraje)
Programm
21.9.24 | „Music Of The Struggle“ | Lecture-Performance
Uhrzeit: 20 Uhr
Ort: Sinema Transtopia | Lindower Str. 20/22/Haus C, 13347 Berlin
Zur Aktivierung der Ausstellung findet im Sinema Transtopia die Lecture-Performance „Music Of The Struggle“ mit dem ehemaligen Robben-Island-Gefangenen Luyanda Mpahlwa statt. Musik spielte im Anti-Apartheid-Kampf eine zentrale Rolle. Luyandas Lecture-Performance gibt einen Überblick über Musik und „Protest-Art“, über die bedeutendsten südafrikanischen und internationalen Musiker:innen mit ihren „Struggle“-Songs, Widerstands-Lieder und Freiheitshymnen sowie über ihre Bedeutung für die internationalen Anti-Apartheid-Bewegung.
Luyanda Mpahlwa, geboren 1958, ist ein renommierter Architekt. Nach einer fünfjährigen Inhaftierung auf Robben Island floh er 1986 aus Südafrika ins Exil nach Berlin. Hier war er als DJ und Aktivist tätig, legte regelmäßig bei Anti-Apartheid- und anderen kulturellen Veranstaltungen auf und kehrte nach den ersten freien Wahlen nach Südafrika zurück.
Filmtage
Weitere Infos folgen.
26.2.25 | Eröffnung der Sonderausstellung
Weitere Infos folgen.
In Kooperation mit
Info & Service
Öffnungszeiten
Di – So | 10 – 18 Uhr (auch an Feiertagen)
Mo geschlossen
Sonder-Öffnungszeiten/Schließzeiten
Do | 07.11. | ab 15 Uhr geschlossen (Betriebsversammlung)
Di | 24.12. (Heiligabend) | geschlossen
Mi | 25.12. (1. Weihnachtsfeiertag) | 12 – 18 Uhr
Do | 26.12. (2. Weihnachtsfeiertag) | 12 – 18 Uhr
Di | 31.12. (Silvester) | 10:30 – 16:30 Uhr
Mi | 01.01. (Neujahr) | 12 – 18 Uhr
Museums-Shop
während der Öffnungszeiten
Anfahrt
Poststraße 16
10178 Berlin
Museums-Shop
BÜCHER, KARTEN, SOUVENIRS UND VIELFÄLTIGES FÜR KINDER
Im Shop erhalten Sie neben Tickets für unsere Museen vertiefende Angebote zu den hier gezeigten Ausstellungen. Neben Sachbüchern und Romanen rund um die Stadtgeschichte bringen Nachdrucke historischer Stadtpläne das Berlin von einst ins Jetzt. Dazu bieten wir Schreibwaren, Spiele sowie Bastel- und Wissensbücher für Kinder. Und das ist längst nicht alles!
Tickets
Museums-Eintritt
Kombi-Ticket
15 Euro
Gilt für unsere drei Museen im Nikolaiviertel (Museum Nikolaikirche, Museum Ephraim-Palais, Museum Knoblauchhaus) an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (bitte Öffnungszeiten beachten)
Einzel-Ticket
7 Euro
Tagesticket für das Museum
Eintritt frei
Mit Ermäßigungsnachweis
Für Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren, Studierende, Azubis, FSJ-/FÖJ-/BFD-Leistende, Berlin-Ticket-S-Inhaber:innen, Schwerbehinderte (mit Merkzeichen B) & Begleitperson, Geflüchtete (mit gültiger Arbeits- bzw. Aufenthaltsgenehmigung /eAT sowie ukrainischem Pass oder gültiger Aufenthaltsgenehmigung der Ukraine), Empfänger:innen von Transferleistungen (Bürgergeld, ALG I), Inhaber:innen der Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg, Inhaber:innen Super-Ferienpass / Berliner Familienpass, ICOM-Mitglieder, Mitglieder des Deutschen Museumsbunds, des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Berlin e. V., KulturPass-Inhaber:innen, Medien-Vertreter:innen mit gültigem Presseausweis
Museumssonntag
Jeden ersten Sonntag im Monat Eintritt frei für alle!
Wir machen mit!
Kontakt
Infoline
030 240 02 – 162
Mo – Fr | 10 – 18 Uhr
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Barrierefreiheit
U-Bahn: U2 „Klosterstraße“ (Entfernung bis zum Museum ca. 600 m), U5 „Rotes Rathaus“ (Entfernung bis zum Museum ca. 500 m)
Bus: 200, 248 „Nikolaiviertel“ (Entfernung bis zum Museum ca. 100 m)
Tram: 12, M1, M4, M5, M6 „Spandauer Straße / Marienkirche“ (Entfernung bis zum Museum ca. 650 m)
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg bietet mit dem kostenlosen VBB Bus & Bahn-Begleitservice Unterstützung bei der Anfahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr.
Parkmöglichkeiten
In der Rathausstraße gibt es zwei öffentliche Parkplätze für Menschen mit Behinderung, Entfernung bis zum Museum ca. 500 Meter.
Zu Fuß
Der Weg zum Museum ist nicht erschütterungsarm, aber leicht begeh- und befahrbar. Über eine Strecke von 20 Metern weist er eine Längsneigung von ca. 4,5 Prozent auf.
Assistenzhunde sind in allen Bereichen willkommen.
Die Eingangstür ist eine Flügeltür ohne Automatik, Mitarbeiter:innen des Stadtmuseums Berlin sind beim Öffnen gerne behilflich. Vor der Eingangstür liegt eine Schmutzfangmatte (bei regnerischer Witterung hinter der Eingangstür).
Alle Ausstellungs- und Veranstaltungsräume sind ebenerdig oder über einen Aufzug zugänglich.
Der Aufzug hält in allen Stockwerken; die Aufzugkabine ist 100 cm x 200 cm breit. Der Weg zum Aufzug ist nicht gekennzeichnet. Der Aufzug kann nur in Begleitung des Personals genutzt werden.
Türen und Durchgänge sind mindestens 90 cm breit.
Der Tresen für Kasse, Garderobe und Museumsshop ist an der niedrigsten Stelle 75 cm hoch; keine andere, gleichwertige Kommunikationsmöglichkeit im Sitzen vorhanden.
Am Tresen befinden sich ein Langstockhalter und eine induktive Höranlage.
Die Ausstellungsräume verteilen sich auf die drei Obergeschosse des Museums. Das ovale Treppenhaus dorthin hat beidseitige Handläufe, diese sind jedoch nicht gerade. Vom Erdgeschoss führen insgesamt 36 Stufen mit Handlauf ins 1. Obergeschoss. Nach 18 Stufen gibt es einen Treppenabsatz, dort ist der Handlauf unterbrochen. Vom 1. Obergeschoss führen insgesamt 33 Stufen ins 2. Obergeschoss. Nach 16 Stufen gibt es einen weiteren Treppenabsatz mit unterbrochenem Handlauf. Vom 2. Obergeschoss führen insgesamt 25 Stufen ins 3. Obergeschoss. Nach 12 Stufen gibt es einen letzten Treppenabsatz mit unterbrochenem Handlauf. Die Treppenstufen sind visuell nicht kontrastreich gestaltet.
Eine barrierefreie Toilette ist im Erdgeschoss vorhanden, ausgestattet mit hochklappbaren Haltegriffen und unterfahrbarem Waschbecken (Bewegungsfläche vor dem WC und dem Waschbecken 130 x 140 cm, links neben dem WC 83 x 70 cm, rechts neben dem WC 97 x 70 cm). Dort befindet sich auch ein Wickeltisch für Babys. Die Tür lässt sich eigenständig mit einem Drücker öffnen. Weitere Toiletten befinden sich im 1. Obergeschoss (Damen) und 2. Obergeschoss (Herren). Diese sind nicht barrierefrei.
Informationen zur Ausstellung und zu den Objekten werden schriftlich auf Deutsch, Englisch und (teilweise) Türkisch vermittelt.
Ein kostenfreier Audioguide in deutscher und englischer Sprache (mit Kopfhöreranschluss) begleitet die Ausstellung (erhältlich im Foyer). Der Audioguide vermittelt den gesprochenen Text nicht automatisch, sondern erst bei Kontakt mit den Audioguide-Stationen in der Ausstellung.
In der Ausstellung befinden sich Tastobjekte und Medien-Stationen (Touch-Screens, Riech- und Video-Stationen). Alle Videos sind auf Deutsch und Englisch untertitelt. Der Ton wird über den kostenfreien Audioguide vermittelt.
Nicht alle Ausstellungsobjekte, Informationen, Medien- und Audioguide-Stationen sind im Sitzen sichtbar, lesbar oder erreichbar. Mitarbeiter:innen des Stadtmuseums Berlin sind auf Wunsch gerne behilflich.
Sitzgelegenheiten und tragbare Hocker stehen in der Ausstellung zur Verfügung.
In der Ausstellung finden regelmäßig Hör- und Tastführungen sowie Führungen in Deutscher Gebärdensprache statt.
Ausführliche Informationen hierzu unter: www.reisen-fuer-alle.de