Unser Schadow
Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor von Johann Gottfried Schadow (1764–1850) ist weltberühmt. Schadow, ein „waschechter“ Berliner, war seinen Zeitgenossen Künstlergenie, gesellschaftlicher Aufsteiger und eben ein „Original“, wie es die Stadt immer wieder hervorbringt. Am 20. Mai 2014 jährt sich der Geburtstag des vielseitigen Bildhauers zum 250. Mal. Aus diesem Anlass veranstalten das Stadtmuseum Berlin und die Schadow Gesellschaft Berlin e.V. eine Jubiläumsausstellung mit mehr als 300 Exponaten.
Die Ausstellung im Ephraim-Palais beleuchtet das außergewöhnliche Leben und Wirken Schadows zwischen Krone und Bürgertum. Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Dokumente illustrieren ein faszinierendes Künstlerleben. Die Besucherinnen und Besucher lernen Schadow als gefragten Hofbildhauer und Direktor der königlichen Akademie kennen, aber auch als geselligen Gastgeber und Mitglied mehrerer Vereine, als überzeugten Freimaurer, Schach- und Musikliebhaber sowie Laienschauspieler.
Schadow erneuerte die deutsche Bildhauerkunst im klassizistisch-idealen Sinne, leitete die Hofbildhauerwerkstatt und beeinflusste als Akademielehrer nachfolgende Künstler-generationen. Der Berliner Maler, Grafiker und Performer Johannes Grützke (geb. 1937), der sich seit vielen Jahren künstlerisch mit Schadow auseinandersetzt, akzentuiert die Ausstellung mit eigenen, ausschließlich zu diesem Zweck geschaffenen Werken.
„Schadow lebt … und wir mit ihm, und seine Sache sei unsere Sache!“
(Johannes Grützke, 1994)
Die Präsentation wird ergänzt durch eine Kabinettausstellung im Knoblauchhaus mit Berlinansichten aus der Zeit um 1800. Zeichnungen, Grafiken und Porzellan-Miniaturen zeigen Straßen, Plätze und Gebäude, die heute längst aus dem Stadtbild verschwunden sind, aber Schadows Lebensumfeld prägten.
Laufzeit: 28.02.2014 bis 29.06.2014
Ephraim-Palais
Poststraße 16
10178 Berlin