Berlin Jetzt: COVID-19-Pandemie

Gegenwart sammeln für das Stadtmuseum der Zukunft: Das Stadtmuseum Berlin sammelt Ihre Fotografien und Geschichten aus dem Berliner Alltagsleben mit dem Corona-Virus.

Von Toilettenpapier-Knappheit über die allgegenwärtige „Maske“ bis hin zu Corona-Tests und Impfzentren: Seit März 2020 hat sich der Berliner Alltag in fast allen Bereichen stark verändert. Dank Ihrer zahlreich eingesendeten Bilder haben wir diese Veränderungen mit Ihnen gesammelt und dokumentiert. 

Die Bilder zeigen, wie sich das Leben und damit auch das Stadtbild gewandelt hat, wie die Menschen mit den neuen Gegebenheiten umgehen und wie sie sich gegenseitig Mut machen. Diese einzigartige Sammlung von Eindrücken wollen wir in unserer Rolle als das „Gedächtnis“ der Stadt auch weiterhin gemeinsam mit Ihnen fortführen und für die Zukunft festhalten.

Mit dem Aufruf Berlin jetzt! bieten wir Ihnen eine öffentliche Plattform für Ihre Geschichten. Im Rahmen der Sammlung Online des Stadtmuseums Berlin machen wir Ihre Einsendungen auch weiterhin sichtbar. Sammeln Sie mit uns die Gegenwart, um gemeinsam Berliner Zeitgeschichte zu erzählen!

Transparent an einem Wohnhaus in der Greifswalder Straße: “An alle, die Berlin am Laufen halten: Herzlichen Dank!!” – Als innerstädtischer Abschnitt der Bundesstraße 2 ist die Greifswalder Straße eine der verkehrsreichsten Magistralen vom Zentrum der Stadt Richtung Nordost. Eine Straßenbahntrasse führt vom Hackeschen Markt kommend auf ihrem Mittelstreifen bis Falkenberg und Hohenschönhausen. Ein hier aufgehängtes Transparent hat große Wirkung – auch, wenn die Bahnen nicht mehr voll besetzt sind und weit weniger Autos fahren als vor der Corona-Pandemie. Was in der Normalität des Alltags oft in Vergessenheit gerät, gelangt mit Verhängung der Ausgangsbeschränkungen für alle Berliner nun ins Zentrum der Aufmerksamkeit: die Menschen die Berlin am Leben erhalten. Es sind MitarbeiterInnen der Berliner Verkehrsbetriebe, der Stadtreinigung, der Wasser- und Energiebetriebe, der Polizei, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen aber auch die LKW-FahrerInnen und VerkäuferInnen in Supermärkten. Sie alle sind die HeldInnen dieser Zeit und sind – oft in schlecht bezahlten Berufen – in der Situation, sich besonderen gesundheitlichen Gefahren durch das Virus auszusetzen. Der Dank der BerlinerInnen, die durch die strengen Ausgangsbeschränkungen zu Hause bleiben müssen, ist ihnen gewiß. Des Abends stehen seit dem 19. März in Berlin Menschen minutenlang an den Fenstern ihrer Wohnungen und applaudieren, um Ihnen Ehre zu erweisen. Und es werden Stimmen laut, die fordern, dass diese wichtigen Berufe nach der Krise weiterhin gesellschaftliche Anerkennung und bessere Bedingungen wie gerechtere Bezahlung erfahren. Der Begriff “systemrelevante Berufe” hat in der Krise ähnliche Bedeutung wie der Begriff der “Risikogruppe”.
Eingesendet von I.Hahn, Mitarbeiterin des Stadtmuseums Berlin