Die Kirchenfenster im Museum Nikolaikirche mit Arbeiten von Percy Nii Nortey
© Stadtmuseum Berlin | Foto: Oana Popa-Costea

Percy Nii Nortey: Bruch mit der Realität

Im Rahmen der Dekoloniale Künstler*innenresidenz 2024 „Koloniale Gespenster – Widerständige Geister: Kirche, Kolonialismus und danach“ in der dezentralen Ausstellung Dekoloniale was bleibt?!“ zeigen fünf ausgewählte Gast-Künstler*innen ihre Werke im Museum Nikolaikirche und arbeiten zudem im und mit dem öff entlichen Raum.

Percy Nii Nortey: Bruch mit der Realität

Die Grundlage von Percy Nii Norteys künstlerischer Praxis ist die Zusammenarbeit mit ghanaischen Proletarier*innen, darunter Automechaniker, Holzkohleverkäufer*innen und Marktfrauen. Er verwendet die von ihrer täglichen Arbeit befleckten Stoffe, um die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Tätigkeiten zu veranschaulichen.

Indem er den Stoff an die Arbeitenden verteilt und später die mit Öl, Benzin und Schmutz befleckten Stoffe wieder einsammelt, verwandelt er diese mit persönlichen Geschichten aufgeladenen Materialien in Proxys für ein kollektives Erinnern. Norteys Ansatz bezieht die lokale Gemeinschaft aktiv mit ein, schafft Verbindungen und modelliert so die öffentliche Wahrnehmung, um den gesellschaftlichen Stellenwert dieser Arbeit aufzuzeigen und so zur Entkolonialisierung der Köpfe beizutragen.

Die Arbeit

Die Arbeit Bruch mit der Realität von Percy Nii Nortey zielt darauf ab, die von europäischen Missionaren im Ghana des 19. Jahrhunderts erbreiteten kolonialen Ideologien weißer Vorherrschaft zu überwinden. Das Projekt ermächtigt Schwarze Gemeinschaften, indem es das Schwarze Proletariat als dem weißen
Mann gleichgestellt inszeniert.

Dadurch wird die historisch mit dem Kolonialismus in Zusammenhang stehende Nikolaikirche in einen inklusiven Raum verwandelt, der Schwarze Resilienz zelebriert. Das Projekt prangert die Tilgung Schwarzer Narrative an, bekräftigt ihren rechtmäßigen Rang im öffentlichen Diskurs und fordert die Autorität über die eigene Identität zurück.

Klanginstallation

Begleitet werden diese visuellen Transformationen von einer Klanginstallation, die das immersive Erlebnis in der Nikolaikirche vertieft.

Zudem greift sie auf zwei kraftvolle Quellen zurück:

Diese Tonaufnahmen werden miteinander verwoben und bieten eine kritische Erzählung über die Rolle von Religion und Kolonialismus, indem sie aufgezwungene Ideologien in Frage stellen und die Befreiung Schwarzer und afrikanischer Denkweisen stärken.

Percy Nii Nortey

Percy Nii Nortey ist ein multidisziplinärer Künstler, der in Kumasi, Ghana, geboren wurde und dort arbeitet. Seine Praxis erkundet Materialität, Identität, Arbeit und Erinnerung, wobei sie die Grenzen zwischen performativen Objekten, Malerei, Klanginstallationen, bewegten Skulpturen und Videoinstallationen verwischt. Norteys Arbeit wurzelt tief in seiner persönlichen Geschichte sowie in den ökologischen und wirtschaftlichen Bedingungen Ghanas und zielt darauf ab, das Bewusstsein zu dekolonisieren und Schwarze Gemeinschaften zu ermächtigen, die Hoheit über ihre Narrative und Identitäten wiederzuerlangen.

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Museums-Eintritt

Kombi-Ticket
15 Euro
Gilt für unsere drei Museen im Nikolaiviertel (Museum Nikolaikirche, Museum Ephraim-Palais, Museum Knoblauchhaus) an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (bitte Öffnungszeiten beachten)
 
Einzel-Ticket
7 Euro
Tagesticket für das Museum Nikolaikirche
 
Eintritt frei
Mit Ermäßigungsnachweis
Für Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren, Studierende, Azubis, FSJ-/FÖJ-/BFD-Leistende, Berlin-Ticket-S-Inhaber:innen, Schwerbehinderte (mit Merkzeichen B) & Begleitperson, Geflüchtete (mit gültiger Arbeits- bzw. Aufenthaltsgenehmigung /eAT sowie ukrainischem Pass oder gültiger Aufenthaltsgenehmigung der Ukraine), Empfänger:innen von Transferleistungen (Bürgergeld, ALG I), Inhaber:innen der Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg, Inhaber:innen Super-Ferienpass / Berliner Familienpass, ICOM-Mitglieder, Mitglieder des Deutschen Museumsbunds, des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Berlin e. V., KulturPass-Inhaber:innen, Medien-Vertreter:innen mit gültigem Presseausweis

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