Yangkun Shi & Charlotte Ming: Currents
Im Rahmen der Dekoloniale Künstler*innenresidenz 2024 „Koloniale Gespenster – Widerständige Geister: Kirche, Kolonialismus und danach“ in der dezentralen Ausstellung „Dekoloniale – was bleibt?!“ zeigen fünf ausgewählte Gast-Künstler*innen ihre Werke im Museum Nikolaikirche und arbeiten zudem im und mit dem öffentlichen Raum.
Yangkun Shi & Charlotte Ming: Currents
Die gemeinschaftliche Arbeit von Charlotte Ming und Yangkun Shi beleuchtet die verborgene Geschichte des deutschen Kolonialismus in China durch einen interdisziplinären Ansatz, der Fotografie, Video, Schrift, Archivbilder und die Erforschung von Esskultur kombiniert. Ihre Arbeit zeichnet die Hinterlassenschaften dieser Geschichte in urbanen Landschaften von Qingdao bis Berlin nach und legt diese vergessene Vergangenheit und die ihr zugrunde liegende Gewalt offen. Durch die Verflechtung persönlicher und historischer Erzählungen hinterfragen die Künstler*innen den kolonialen Blick und richten ihn neu aus, um zeitgenössische Migrationserfahrungen zu reflektieren.
Die Arbeiten
Die Installationen verbinden Qingdao und Berlin durch die Themen Ozean, Wasser und Sand und offenbaren ihre kolonialen Vergangenheiten und Gegenwarten in urbanen Landschaften.
Mirage
Durch die Siebdrucktechnik in Preußischblau taucht ein geisterhaftes Bild des Kriegsschiffs Iltis auf dem Meer von Qingdao auf – ein Echo seiner Rolle im Boxerkrieg und seines Untergangs während der Belagerung von Quingdao im Ersten Weltkrieg.Between the Waves
Eine Video-Installation untersucht die Umwandlung Qingdaos in ein Strandresort für Europäer*innen innerhalb einer rassistisch-segregierten Kolonie. Durch die Verflechtung von persönlichen Erinnerungen und Migrationserfahrungen stellt das Werk die dominante koloniale Erzählung dieser Geschichte in Frage, die weitestgehend von deutschen Perspektiven geprägt ist. Die Installation versucht, die chinesischen Erfahrungen neu zu zentrieren, ein Gefühl von Eigenständigkeit wiederherzustellen und Heilung zu ermöglichen.Grüße aus der Kiautschoustraße
Bei diesem Kunstwerk handelt es sich um eine Serie neu gestalteter Postkarten, die darauf abzielen, den kolonialen Blick auf historische Postkarten aus der Kolonialzeit zu unterlaufen.
Inspiriert von den Postkarten aus der Kolonialzeit, die die Kolonist*innen mit „Grüßen“ aus den kolonisierten Ländern nach Hause schickten, schickt Charlotte Ming ihre eigenen Postkarten von Berliner Straßen mit kolonialen Namen nach Hause.
Die von Yangkun Shi aufgenommenen Nachtfotografien dieser Straßen zielen darauf ab, den kolonialen Blick umzukehren und die Überbleibsel des Kolonialismus aus der Perspektive von Migrant*innen zu betrachten. Am Pekinger Platz wurde eine partizipatorische Intervention inszeniert.
Yangkun Shi & Charlotte Ming
Yangkun Shi ist ein Fotograf und bildender Künstler aus Shanghai, China, der in seinen Arbeiten verborgene Geschichten und die ihnen zugrunde liegende(n) Traumata und Gewalt visualisiert. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Peabody Essex Museum und im Shanghai Center of Photography ausgestellt.
Charlotte Ming ist eine in Berlin lebende Journalistin, Autorin und künstlerische Bildredakteurin, die sich mit den Themen Kultur, Geschichte und Migration beschäftigt. In ihrer Langzeitrecherche, die das Historische mit dem Persönlichen verbindet, untersucht sie die Erinnerungskulturen rund um die deutsche Kolonialvergangenheit in China, insbesondere in ihrer Heimatstadt Qingdao.
Info & Service
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täglich | 10 – 18 Uhr (auch an Feiertagen)
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Di – Fr | 10. – 13.06. | geschlossen (Ausstellungsabbau)
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Sa | 21.06. (Museumsfest / Fête de la Musique) | 10 – 22 Uhr | Eintritt frei
Sa | 30.08. (Lange Nacht der Museen) | 10 – 2 Uhr
täglich | 15.09. – 02.10. | geschlossen (Ausstellungsaufbau)
Sa + So | 10.10. + 11.10. + 17.10 + 18.10. (Festival of Lights) | 10 – 21 Uhr
Mi | 24.12. (Heiligabend) | geschlossen
Do | 25.12. (Erster Weihnachtstag) | 12 – 18 Uhr
Fr | 26.12. (Zweiter Weihnachtstag) | 12 – 18 Uhr
Mi | 31.12. (Silvester) | geschlossen
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Tagesticket für das Museum Nikolaikirche
Eintritt frei
Mit Ermäßigungsnachweis
Für Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren, Studierende, Azubis, FSJ-/FÖJ-/BFD-Leistende, Berlin-Ticket-S-Inhaber:innen, Schwerbehinderte (mit Merkzeichen B) & Begleitperson, Geflüchtete (mit gültiger Arbeits- bzw. Aufenthaltsgenehmigung /eAT sowie ukrainischem Pass oder gültiger Aufenthaltsgenehmigung der Ukraine), Empfänger:innen von Transferleistungen (Bürgergeld, ALG I), Inhaber:innen der Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg, Inhaber:innen Super-Ferienpass / Berliner Familienpass, ICOM-Mitglieder, Mitglieder des Deutschen Museumsbunds, des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Berlin e. V., KulturPass-Inhaber:innen, Medien-Vertreter:innen mit gültigem Presseausweis