Triggerwarnung
Die folgende Ankündigung thematisiert häusliche Gewalt, Trennungsgewalt und die Auswirkungen auf Kinder. In der Theater-Performance werden Erfahrungen von Betroffenen sowie strukturelle Versäumnisse im Hilfesystem behandelt. Die Inhalte können belastend wirken.
Wenn Frauen* durch ihre aktuellen oder früheren Partner Gewalt erfahren, ist das ein grauenhafter und untragbarer Zustand. Wer so etwas erlebt, sollte sich daraus befreien dürfen. Doch was, wenn Täter und Betroffene gemeinsame Kinder haben? Gewalt in Elternbeziehungen betrifft nie nur die Erwachsenen. Auch der Alltag der Kinder ist davon bestimmt – und sie erleben, wie das Hilfesystem sie im Stich lässt.
Väter haben ein Recht auf Umgang. Gewalttätige Väter nutzen dieses Recht aber oft, um Macht auszuüben – auf Kosten derer, die eigentlich Schutz bräuchten. Institutionen wie Jugendämter oder Familiengerichte erkennen diese Dynamiken selten. Sie schreiben so fort, was längst hätte enden müssen: Abhängigkeit, Kontrolle, Angst.
Die dokumentarische Theater-Performance „Das geteilte Kind – Feministische Stimmen über Trennungsgewalt und ein System, das versagt“ basiert auf Gesprächen mit Betroffenen. Die Stimmen der Kinder schwingen immer mit – Kinder, deren Sicherheit im System keine Priorität hat.
Regisseur*in Heinrich Horwitz verhilft ihren Geschichten in einer künstlerischen Übersetzung zu Sichtbarkeit. Vier Darsteller*innen nehmen stellvertretend für diejenigen, die oft ungehört bleiben, den Raum ein und verleihen ihnen Gestalt und Stimme: Kindern und ihren Müttern, die in einem System der Gewalt überleben müssen.
Publikumsgespräch
Im Anschluss an die Performance findet ein Publikumsgespräch mit der Rechtsanwältin und Autorin Asha Hedayati sowie dem Pädagogen, Dozent und Autor Sebastian Tippe statt – moderiert von Katja Musafiri.
Einlass ab 18:30 Uhr.
Beteiligte
Heinrich Horwitz (Regie), Katja Musafiri (Text), Valerie Renay (Darsteller*in), Lena Whooo (Darsteller*in), Ryke Übermut (Darsteller*in), Maria Walser (Darsteller*in), Asha Hedayati (Podium), Sebastian Tippe (Podium)
Für das Theaterstück „Das geteilte Kind – Feministische Stimmen über Trennungsgewalt und ein System, das versagt“, das versagt hat sie im vergangenen Jahr mit Müttern, die von (Trennungs-)Gewalt und deren Fortsetzung durch involvierte Institutionen betroffen sind, Gespräche geführt und die Texte aufgeschrieben, um die Situation auf der Bühne sichtbar machen zu können.
Katja ist Journalistin und arbeitet seit über zehn Jahren im Social Media-Team der „taz“. Seit 2023 als stellvertretende Teamleitung. Daneben arbeitet sie als Medientrainerin für NGOs und gibt Workshops im Bereich Social Media & Community Management, berät aber auch in Sachen diskriminierungssensible Berichterstattung. In Projekten mit dem Verein Neue deutschen Medienmacher*innen setzt sie sich für eine differenzierte und vielfältige Berichterstattung auf Social Media und gegen Hass und Hetze in den Kommentarspalten ein.
Neben der Regie und Choreografie arbeitet Heinrich auch als Schauspieler*in an Theater, in Film und Fernsehen. Heinrich hat ein festes Regie-Mentorat an der ADK in Ludwigsburg inne und doziert als Gast an unterschiedlichen Hochschulen im Bereich Regie, Schauspiel und Dramaturgie.
Heinrich Horwitz ist neben 185+ Schauspieler*innen Mitunterzeichner*in des „#ActOut Manifests“ und Aktivist*in für queere Sichtbarkeit in Kultur und Medien, sowie aktiv in der Kulturpolitik.
Lenas Arbeiten kreisen um Themen wie Identität, Heilung, Schmerz und Freude – poetisch, politisch und persönlich zugleich. Als Hauptdarsteller*in in Projekten wie „Old & New“ (Cinewaves Production), „Between the Lines“ (Met Filmschool) und „21st Century Schizoid Man“ (Beyondflix) verbindet Lena filmische und performative Ausdrucksformen. Auf Bühnen wie dem Badischen Staatstheater, dem Staatstheater Karlsruhe und Festivals wie TEDx Youth Munich, MELT Festival, LOC Fest NYC, School of Glimmers Bremen und vielen weiteren verwebt Lena Spoken Word, Bewegung, Ausdruck und Stimme zu intensiven Erfahrungsräumen.
Ausgebildet u. a. an der New York Conservatory of Dramatic Arts, steht Lena Whooo für eine generationenübergreifende, interdisziplinäre Praxis, die Verletzlichkeit und Empowerment vereint.
Ein Abend im Rahmen der Freifläche von Flamingo e.V. „Dara Tûyê – درخت توت – Der Maulbeerbaum. Feministische Stimmen über Krieg und Gärten“.
In Zusammenarbeit mit und im Rahmen von
Info & Service
Öffnungszeiten
Mo + Mi – So | 10:30 – 18:30 Uhr
Di | geschlossen
Letzter Einlass ist um 17:30 Uhr.
Anfahrt
Schloßplatz
10178 Berlin
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