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„Gleichberechtigte Bürger*innen“ – eine Ausstellung kuratiert vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma wird am 27. November 2021 in BERLIN GLOBAL im Humboldt Forum eröffnet.

   
Die Freifläche „Gleichberechtigte Bürger:innen“ thematisierte die Geschichte von Sinti und Roma in Berlin
Die Freifläche „Gleichberechtigte Bürger:innen“ in der Ausstellung BERLIN GLOBAL © Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma / Stadtmuseum Berlin / Kulturprojekte Berlin, Foto Michael Setzpfandt

Präsentiert wird „Gleichberechtigte Bürger*innen“ auf einer Freifläche im Raum „Berlin-Bilder“ in der Ausstellung BERLIN GLOBAL.

Gegen die Alltäglichkeit des Antiziganismus: Die Freiflächen-Ausstellung „Gleichberechtigte Bürger*innen“ des Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma rückt ab dem 27. November 2021 die Geschichte der Berliner Sinti und Roma – von der Weimarer Republik bis heute – in den Fokus. Gezeigt werden u.a. Fotografien von Chad Evans Wyatt und Inhalte des mit dem Grimme Online Award ausgezeichneten „RomArchive“.

„Gleichberechtigte Bürger:innen“ in der Ausstellung BERLIN GLOBAL
„Gleichberechtigte Bürger:innen“ in der Ausstellung BERLIN GLOBAL © Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma / Stadtmuseum Berlin / Kulturprojekte Berlin, Foto Michael Setzpfandt

Holocaust an den Sinti und Roma

Einen Schwerpunkt der Darstellung bildet der Holocaust an den Sinti und Roma, bei dem über 500.000 Angehörige der Minderheit im NS-besetzten Europa ermordet wurden. Für seine Anerkennung musste die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma jahrzehntelang kämpfen. Obwohl Sinti und Roma seit mehr als 600 Jahren in Deutschland leben, sind sie weiterhin mit antiziganistischen Stereotypen konfrontiert. Gegen die Alltäglichkeit des Antiziganismus setzt die Ausstellung den titelgebenden Anspruch einer selbstverständlichen Anerkennung von Sinti und Roma als „Gleichberechtigte Bürger*innen“.


Rauminstallation

Eine Rauminstallation mit kurzen Texten und Fotografien aus öffentlichen und privaten Archiven bringt dem Publikum die vielfältige Geschichte der Minderheit näher. Ergänzt wird die Installation durch einen Dokumentarfilm, der die Geschichte der Berliner Sinti und Roma vorstellt sowie Portraits selbstbewusster Sinti und Roma aus Berlin und anderen europäischen Städten, die im Rahmen des Projekts „RomaRising“ des Fotografen Chad Evans Wyatt entstanden sind. Komplettiert wird die Freifläche durch eine Medienstation, auf der die mit dem Grimme Online Award ausgezeichnete Webseite „RomArchive“ genutzt werden kann. Ein begleitendes Veranstaltungsprogramm wird Führungen, Diskussionen und Workshops umfassen. Nähere Informationen finden sich auf der Freiflächen-Webseite unter „Aktuelle Projekte“.

Anerkennung von Sinti und Roma

Erst 1982 wurde der Holocaust an den Sinti und Roma durch die deutsche Bundesregierung offiziell anerkannt. Wie weit der Weg zur Anerkennung von Sinti und Roma als gleichberechtigte Bürgerinnen noch ist, zeigt der 2021 vorgestellte Bericht der von der Bundesregierung eingesetzten Unabhängigen Kommission Antiziganismus. Auf mehr als 800 Seiten macht der Bericht deutlich, dass Antiziganismus in Deutschland weit verbreitet ist und dass ein Bewusstsein für das Bestehen von Diskriminierungen gegen Sinti und Roma weitgehend fehlt. Freiflächen bei BERLIN GLOBAL Die Freiflächen sind drei Bereiche der Berlin Ausstellung BERLIN GLOBAL, die von Initiativen, Organisationen und freien Gruppen bespielt werden. Ziel dabei ist, unbekannte, aktivistische und unterrepräsentierte Perspektiven und Themen sichtbar zu machen.

Kuratoren: André Raatzsch und Jan Kreutz, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
Ausstellungsbeginn: 27. November 2021
Ausstellungsort: BERLIN GLOBAL – Berlin Ausstellung im Humboldt Forum,
Schlossplatz 1, 10178 Berlin
Kooperationspartner: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg