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Jeanne Mammen als Chronistin der Nachkriegszeit: exklusives Audio-Feature des Stadtmuseums Berlin

                               
Jeanne Mammen im Atelier, 1946 © Jeanne-Mammen-Stiftung | Foto: Elsa Thiemann
Jeanne Mammen im Atelier, 1946

Anlässlich des Todestages der Berliner Künstlerin Jeanne Mammen am 22. April veröffentlicht das Stadtmuseum Berlin exklusiv das sechsteilige Audio-Feature „So scheene is det jarnich“, eine Berliner Chronik in Briefen. Mammens Korrespondenz mit befreundeten Prominenten aus Kunst und Wissenschaft zeichnet ein lebendiges Bild vom (West-)Berlin der Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg bis weit in die Nachkriegszeit. Zu hören ist es ab sofort auf der neuen Website des Stadtmuseums Berlin.

Jeanne Mammen: Frau am Kreuz, 1910-1914
© Jeanne-Mammen-Stiftung und Stadtmuseum Berlin

Bilder der Großstadt und der “Neuen Frau”

Mit ihren Bildern des Großstadtlebens und der so genannten „Neuen Frau“ gehörte Jeanne Mammen in den 1920er Jahren zu den bekanntesten Berliner Malerinnen und Grafikerinnen. Während des NS-Regimes und in der Nachkriegszeit ging sie kompromisslos neue Wege und nahm dafür zahlreiche Entbehrungen in Kauf. Was sie erlebte und beobachtete, ist in einer umfangreichen, rund 450 Briefe umfassenden Korrespondenz erhalten, die 1946 beginnt und bis zu ihrem Tod 1976 reicht – zum Teil verfasst mit der für Jeanne Mammen so typischen „Berliner Schnauze“.

Das Audio-Feature lässt die Hörer:innen wie an Gesprächen über Tagespolitik, Literatur, Ausstellungen und historische Ereignisse teilhaben – von den 1920ern über NS-Herrschaft und Wiederaufbau bis hin zur 1968er „Studentenbewegung“. Der Briefwechsel mit dem Biophysiker und Nobelpreisträger Max Delbrück ist dabei sicherlich am aufschlussreichsten. Von einer ungewöhnlichen Künstlerfreundschaft berichtet die Korrespondenz mit Hans Thiemann, in der sich die künstlerische Nachkriegsmoderne mit ihren Kontroversen und unterschiedlichen Stilrichtungen nacherleben lässt.

Audio-Feature

Mit dem Audio-Feature präsentiert das Stadtmuseum Berlin ein neues digitales Format, das die bestehenden Angebote rund um die Berliner Künstlerin ergänzt – darunter Hintergrundbeiträge über das Leben und Wirken der Künstlerin, Führungen durch das original erhaltene Atelier am Kurfürstendamm oder ein virtueller 360°-Rundgang mit Audiokommentar durch die wie eine Zeitkapsel bewahrten Räume.

Audio-Feature: https://www.stadtmuseum.de/audio-feature-jeanne-mammen

Mehr zum Thema: www.stadtmuseum.de/thema/jeanne-mammen
Das Atelier von Jeanne Mammen am Kurfürstendamm 29
© & Foto Jens Ullrich

Gedenkveranstaltung am 28. April 2023 um 12 Uhr

Auf Initiative des Stadtmuseums Berlin ist es mit Unterstützung des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg gelungen, das Ehrengrab des Landes Berlin dieser herausragenden Berliner Künstlerin an eine ihrer Bedeutung würdigere Stätte umzubetten. Aus diesem Anlass laden wir herzlich zu einer 45-minütigen Gedenkveranstaltung in der Kapelle auf dem Friedhof Friedenau an der
Stubenrauchstraße ein. Auf dem Programm stehen Lesungen aus Jeanne Mammens Briefen und aus ihrer Übersetzung der Werke des französischen Dichters Arthur Rimbaud. Musikalisch untermalt wird die Veranstaltung von Stefan Maria Rother. Im Anschluss besteht die Möglichkeit die neue Grabstelle in Gräberfeld 34, Reihe 8 zu besuchen.

Freier Eintritt; um Anmeldung wird gebeten, da nur begrenzte Teilnahmeplätze zur Verfügung stehen.

Ort: Friedhof Friedenau | Friedhofskapelle | Stubenrauchstr. 43 | 12161 Berlin
Termin: Freitag | 28. April 2023 | 12.00 bis 12.45 Uhr
Eintritt frei (begrenzte Teilnahmeplätze) Anmeldung: martina.weinland@stadtmuseum.de