Heute noch, morgen schon

Filmische Perspektiven auf Berlin um 1990

   

35 Jahre nach Ende der deutschen Teilung widmet sich das Stadtmuseum Berlin im Museum Nikolaikirche mit einer großen Filmausstellung den Umbrüchen in Berlin um 1990.

Ort
Museum Nikolaikirche
Nikolaikirchplatz
10178 Berlin

Öffnungszeiten
täglich | 10 – 18 Uhr

abweichende Öffnungszeiten
siehe Info & Service

Eintritt
7 Euro (Einzel-Ticket) | 15 Euro (Kombi-Ticket*) | Eintritt frei (unter 18 Jahren oder mit Ermäßigung

* Gilt für unsere drei Museen im Nikolaiviertel (Museum Nikolaikirche, Museum Ephraim-Palais, Museum Knoblauchhaus) an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.

Dokumentarische Kurzfilme, Film- und Fernsehausschnitte aus vier Jahrzehnten geben seltene Einblicke in die tiefgreifenden Veränderungen. Vor allem Menschen in Ost-Berlin erlebten den Sturm der Ereignisse als widersprüchlich: einerseits Selbstermächtigung, Freiheitsgewinn und die Versprechen der Marktwirtschaft, andererseits Verunsicherung, Arbeitsplatzverlust und Gewalt gegen Menschen, die als anders wahrgenommen wurden. Zugleich beschäftigen sich zeitgenössische Künstler:innen in der Ausstellungaus heutiger Sicht mit jenen Jahren. Sie betrachten die räumlichen und gesellschaftlichen Kontinuitäten wie auch die Brüche in einer Stadt, die wie kaum eine andere die politische Geschichte Europas im 20. Jahrhundert verkörpert.

„Aber wenn man so leben will wie ich“, Bernd Sahling, DDR 1988
© Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

Hoffnungen und Enttäuschungen

Am 11. Januar 1991 wurde im Museum Nikolaikirche über die Gesamtberliner Verfassung entschieden. Doch das Zusammenleben wird nicht allein von den darin formulierten demokratischen Wertenbestimmt, sondern vor allem von Alltag, Wirtschaft, Architektur, wie auch von kulturellen Zugehörigkeiten und strukturellen Ungleichheiten. Die Ausstellung bietet Raum für den Blick auf eine Zeit voller Hoffnungen und Enttäuschungen: für persönliche Geschichten, Erfahrungen und Sichtweisen, die oft nicht gehört oder verdrängt wurden.
Was bedeutete zum Beispiel der Ausbruch von Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit nach dem Mauerfall für Menschen mit Migrationsgeschichte in West- und Ost-Berlin? Bewusst beleuchtet „Heute noch, morgen schon“ Ereignisse, an die nicht oder anders erinnert wird. Dazu zählt zum Beispiel die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion am 1. Juli 1990, mit der die innerdeutschen Grenzkontrollen entfielen.
„Gurbet is a Home Now“, Pınar Öğrenci, Deutschland 2020
© Pınar Öğrenci

Das mehrere Stunden umfassende Filmmaterial ist im Museum in eine Gerüstlandschaft mit insgesamt neun großformatigen Bildschirmen eingebettet. Die Besucher:innen sind eingeladen, in filmische Momente wirklichen Lebens einzutauchen. Dabei reicht die Praxis der Filmemacher:innen von der teilnehmenden Beobachtung über das offene Gespräch bis hin zur künstlerischen Aneignung von Geschichte und Gegenwart. Eine Entdeckungsreise durch ein vergangenes und immer wieder anderes Berlin.

Mit Filmen von:
Juliet Bashore | Kerstin Bastian | Konstanze Binder, Lilly Grote, Ulrike Herdin, Julia Kunert | Ludger Blanke | Tsitsi Dangarembga | Jochen Denzler, Lew Hohmann, Petra Tschörtner, Hans Wintgen | Johann Feindt, Jeanine Meerapfel, Helga Reidemeister, Dieter Schumann, Tamara Trampe | Nele Güntheroth, Thomas Hahn | Kerstin Honeit | Brenda Akele Jorde | Riki Kalbe | Ingo Kratisch, Jutta Sartory | Betina Kuntzsch | Angelika Nguyen | Pınar Öğrenci | Helga Reidemeister | Pim Richter, Karl Farber | Elske Rosenfeld | Bernd Sahling | Volker Sattel | Viola Stephan | Petra Tschörtner | Chetna Vora

Kuratiert von Florian Wüst in Zusammenarbeit mit Suy Lan Hopmann

Szenografie: HMDMR [hamdemir], Bahadir Hamdemir

Medienproduktion: PxB Studios, Jana Pausinger, Alexander Bartneck

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, herausgegeben von Elke Neumann.

In Kooperation mit Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

Mit freundlicher Unterstützung durch Arsenal – Institut für Film und Videokunst, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und PROGRESS Film

Neben dem Veranstaltungsprogramm im Museum Nikolaikirche findet eine begleitende Filmreihe in Kooperation mit Arsenal – Institut für Film und Videokunst, Büro für Dramaturgie, Gropius Bau, neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) und Stadtteilzentrum KREATIVHAUS auf der Fischerinsel statt.

Programm

Hier informieren wir Sie in Kürze über die Veranstaltungen zur Ausstellung.

Tickets

Museums-Eintritt

Kombi-Ticket
15 Euro
Gilt für unsere drei Museen im Nikolaiviertel (Museum Nikolaikirche, Museum Ephraim-Palais, Museum Knoblauchhaus) an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (bitte Öffnungszeiten beachten)
 
Einzel-Ticket
7 Euro
Tagesticket für das Museum Nikolaikirche
 
Eintritt frei
Mit Ermäßigungsnachweis
Für Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren, Studierende, Azubis, FSJ-/FÖJ-/BFD-Leistende, Berlin-Ticket-S-Inhaber:innen, Schwerbehinderte (mit Merkzeichen B) & Begleitperson, Geflüchtete (mit gültiger Arbeits- bzw. Aufenthaltsgenehmigung /eAT sowie ukrainischem Pass oder gültiger Aufenthaltsgenehmigung der Ukraine), Empfänger:innen von Transferleistungen (Bürgergeld, ALG I), Inhaber:innen der Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg, Inhaber:innen Super-Ferienpass / Berliner Familienpass, ICOM-Mitglieder, Mitglieder des Deutschen Museumsbunds, des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Berlin e. V., KulturPass-Inhaber:innen, Medien-Vertreter:innen mit gültigem Presseausweis

Wir machen mit!

Info & Service

Öffnungszeiten

täglich | 10 – 18 Uhr (auch an Feiertagen)

abweichende Öffnungszeiten:
täglich | 15.09. – 01.10. | geschlossen (Ausstellungsaufbau)
Sa + So | 10.10. + 11.10. + 17.10 + 18.10. (Festival of Lights) | 10 – 21 Uhr
Mi | 24.12. (Heiligabend) | geschlossen
Do | 25.12. (Erster Weihnachtstag) | 12 – 18 Uhr
Fr | 26.12. (Zweiter Weihnachtstag) | 12 – 18 Uhr
Mi | 31.12. (Silvester) | geschlossen
Do | 01.01. (Neujahr) | 12 – 18 Uhr

Es gilt die Besuchsordnung der Stiftung Stadtmuseum Berlin.

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während der Öffnungszeiten

Anfahrt

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10178 Berlin

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(030) 24 002-162
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