Tegel
Der heute zu Reinickendorf gehörende Berliner Ortsteil Tegel entwickelte sich ab dem Mittelalter aus einer Siedlung am Tegeler See, die möglicherweise auf slawische Ursprünge zurückging. Im 16. Jahrhundert entstand im benachbarten Gutsbezirk das Schloss Tegel, später Wohnsitz der Familie von Humboldt. Im 19. Jahrhundert wurde dieser Gutsbezirk samt Schloss Bestandteil der Landgemeinde Tegel und verlieh ihr große kulturelle Bedeutung. Mit der Industrialisierung wuchs der Ort durch die Ansiedlung von Betrieben und die gute Anbindung an die Havel sehr schnell. Im 2. Weltkriieg schwer von alliierten Bombenangriffen getroffen, wurde Tegel mit der Teilung Berlins 1945 Teil des französischen Sektors. Während der Berlin-Blockade 1948/49 wurde auf dem Gelände eines früheren Raketen- und Flak-Schießplatzes der Flughafen Tegel eingerichtet, der bis zu seiner Schließung 2020 Berlins wichtigster Airport blieb. Heute präsentiert sich Tegel als lebendiger Stadtteil mit ausgedehnten Wald- und Wasserlandschaften sowie einer traditionellen Kiezkultur.