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Der Aufsteller wirbt für die Frühstücks-Angebote des „Café Regensburger“
© Stadtmuseum Berlin

Werbeaufsteller, 1930er Jahre

Erinnerungen an das „Café Regensburg“

Das Objekt des Monats Oktober bietet einen Einblick in die Sammlung der Alltagskultur. Sie umfasst ganz alltägliche Gegenstände vom archäologischen Fundstück bis zum technischen Haushaltsgerät, die auf vielfältige Weise vom Leben der Menschen und von der Stadtgeschichte Berlins erzählen. 

Im Frühjahr 2018 meldete sich die Berlinerin Else Fielitz beim Stadtmuseum Berlin und bot der Sammlung Alltagskultur einen Werbe- bzw. Angebotsaufsteller aus den 1930er Jahren an, heute auch „Kundenstopper“ genannt. Dieser Aufsteller stammt aus dem heute nicht mehr bestehenden „Café Regensburger“ in der Regensburger Straße 33.

Else Fielitz‘ Urgroßeltern hatten das Café eröffnet, das danach von ihrer Mutter und bis in die 1950er Jahre von ihrer Großmutter geleitet wurde. In den 1920er und 1930er Jahren wurde das „Café Regensburger“ von prominenten Künstlerinnen und Künstlern und von russischen Schachspielern besucht, die in der Umgebung der Regensburger Straße nahe dem Viktoria-Luise-Platz lebten.

Erinnerungsbilder
Von dem Inventar des „Café Regensburger“ sind neben dem Aufsteller nur drei Abbildungen mit Rahmen übrig geblieben. Das Foto zeigt die Großeltern und die Mutter von Frau Fielitz vor dem Eingang des Cafés. Auf der Radierung ist die Jungfernbrücke in Alt-Berlin (Mitte) zu sehen. Die dritte Abbildung, entstanden nach einer Lithografie aus dem Besitz des Märkischen Museums, zeigt das alte Berliner Rathaus. Anlässlich der 700-Jahr-Feier Berlins wurde sie 1937 zur Erinnerung an dieses Ereignis an die Berliner Haushalte verschenkt.

Die Sammlungen des Stadtmuseums Berlin umfassen rund 4,5 Millionen Objekte. Aus diesem einzigartigen Schatz präsentieren wir Ihnen das wechselnde Objekt des Monats. Zu sehen ist es auf Ebene 1 der Dauerausstellung BerlinZEIT im Märkischen Museum.