„Dekoloniale – was bleibt?!“: Nikolai-Musik am Freitag

Die Orgelempore im Museum Nikolaikirche
© Stadtmuseum Berlin | Foto: Michael Setzpfandt

Die Konzertreihe an der Orgel umfasst sieben Konzerte von November bis Dezember im Rahmen von „Dekoloniale – was bleibt?!“ Kurator und Organist: Jack Day

Preise
Regulär: 5 Euro
Ermäßigt: 3 Euro
Preisinformation

inkl. Museumseintritt

Dauer
30 Minuten

Die Konzertreihe rückt Werke von Schwarzen Komponist:innen in den Fokus, die in der klassischen Musiktradition wirkten. Florence Price (USA, 1887–1953) schuf eine bedeutende Passacaglia in der Bachtradition. Nathaniel Dett (Kanada, 1882–1943) und Samuel Coleridge-Taylor (Großbritannien, 1875–1912) komponierten ebenfalls in einer spätromantischen, tonalen Sprache. José Maurício Nunes Garcia (Brasilien, 1767 – 1830) wiederum schuf geistliche Stücke für Chor und Orchester.
 
Seit zehn Jahren verbindet die Reihe „Nikolai-Musik am Freitag“ Musikprogramme mit den Ausstellungen der Nikolaikirche. Zu den jüngsten Programmen gehören Konzerte zu Paul van Ostaijens Gedichten (2022), Improvisationen zum Bildprogramm der Kirche sowie Konzertreihen zu den Ausstellungen „KreuzWeg“ (2019) oder „Lost Words“ von Chiharu Shiota (2017).

Im Rahmen von „Dekoloniale – Was bleibt?!” präsentiert “NikolaiMusik am Freitag” vor allem Werke und Kompositionen Schwarzer Musiker:innen und Musiker:innen of Color der letzten drei Jahrhunderte.
 

Hinweis

Wir bitten um Verständnis, dass wir für Konzerte im Museum nur eine begrenzte Anzahl von Sitzplätzen zur Verfügung stellen können. Das Ticket berechtigt zum Konzert-Besuch, es beinhaltet jedoch keine Sitzplatz-Garantie.

15.11.24 | Eröffnungskonzert

Zum Auftakt der Konzertreihe spielt Organist Jack Day einzelne Werke aller vier Künstler:innen und gibt damit Einblick in das Programm der darauffolgenden Wochen.

22.11.24 | Florence Price I

Julia Chekulaeva, Francesco Tropea, & Jack Day, Orgel
 
Florence Price (1887–1953) wurde in Little Rock, Arkansas, geboren und verstarb in Chicago, Illinois. Sie war eine Pionierin der amerikanischen Musikgeschichte und die erste afroamerikanische Frau, deren Symphonie von einem großen amerikanischen Orchester aufgeführt wurde. Aufgewachsen in einer musikalischen Familie, zeigte sie außergewöhnliches Talent und absolvierte ihr Studium am New England Conservatory of Music in Boston mit Auszeichnung.
 
Trotz der Hürden von Rassismus und Geschlechterdiskriminierung setzte sie sich erfolgreich als Komponistin durch. Ihre Werke, die über 300 Kompositionen umfassen, zeichnen sich durch lyrische Schönheit, emotionale Tiefe und technische Raffinesse aus. In den letzten Jahren hat ihr Werk eine verdiente Renaissance erlebt, und ihre Musik findet zunehmend den Weg auf Konzertbühnen weltweit.
 
Das Konzert ist als musikalischer Dialog zwischen Florence Price und aktuellen sowie ehemaligen Studierenden der Studiengänge für Improvisation an der Musikhochschule Stuttgart konzipiert.

29.11. | Nathaniel Dett: Improvisationen und Charakterstücke

Jack Day, Orgel, Erik Drescher, Flöte
 
Das Konzert ist eine Hommage an den Schwarzen Komponisten Robert Nathaniel Dett (1882–1943). Geboren in Kanada und in den USA aufgewachsen, zählt Dett zu den ersten afroamerikanischen Komponisten, die in der klassischen Musikwelt Anerkennung fanden. Seine Suite for Cinnamon Grove (1923) ist ein vierteiliges Werk, inspiriert durch literarische Texte von John Donne (1572–1631), Rabindranath Tagore (1861–1941) und Henry Wadsworth Longfellow (1807–1882). Dett’s Werke werden im Konzert durch Improvisationen von Jack Day (Orgel) und Erik Drescher (Flöte) ergänzt.

6.12. | Samuel Coleridge-Taylor und seine Einflüsse

Jack Day, Orgel
 
Samuel Coleridge-Taylor (1875–1912) war ein britischer Komponist. Als Sohn des aus Sierre Leone stammenden Arztes Daniel Peter Hughes Taylor und der Engländerin Alice Hare Martin setzte er sich im Laufe seiner Karriere zunehmend mit der Geschichte des transatlantischen Versklavungshandel auseinander. So versuchte Coleridge-Taylor, aus der traditionellen afrikanischen Musik zu schöpfen und sie in die klassische Tradition zu integrieren, wie es seiner Meinung nach Johannes Brahms mit der ungarischen und Antonín Dvořák mit der böhmischen Musik getan hatten. Nachdem Coleridge-Taylor in London unter anderem auch den afroamerikanischen Dichter Paul Laurence Dunbar kennengelernt hatte, vertonte er einige seiner Gedichte.
 
Das Konzertprogramm beleuchtet Coleridge-Taylors musikalische Welt und präsentiert seine Werke im Dialog mit Stücken von Komponisten, deren Ansätze und Stile ihn inspiriert und beeinflusst haben und haben könnten. Ergänzt wird das Programm durch improvisatorische Beiträge von Jack Day, der Coleridge-Taylors musikalische Themen aufnimmt.

13.12. | Florence Price II: Passacaglia

Jack Day, Orgel, Moss Beynon Juckes, Violine
 
Florence Price (1887–1953) war die erste afroamerikanische Frau, deren Sinfonie von einem großen amerikanischen Orchester aufgeführt wurde. Geboren in Little Rock, Arkansas, zeigte sie früh musikalisches Talent und wurde an verschiedenen renommierten Institutionen ausgebildet, darunter das New England Conservatory of Music. 1933 wurde ihr Symphony in E Minor vom Chicago Symphony Orchestra uraufgeführt, was einen Meilenstein in der Geschichte afroamerikanischer Komponist:innen darstellt. Neben Sinfonien komponierte Price auch Orgelwerke, Kammermusik und Lieder.
 
Trotz ihres Erfolgs blieb sie lange Zeit im Schatten der Musikgeschichte, doch in den letzten Jahren erlebt ihr Werk eine Renaissance und wird zunehmend auf internationalen Bühnen aufgeführt und gewürdigt. Der Konzertabend im Museum Nikolaikirche steht ganz im Zeichen ihrer Komposition einer monumentalen Passacaglia von 1927 und wird durch Improvisationen von Jack Day und Moss Beynon Juckes ergänzt.

20.12. | Florence Price III: Charakterstücke

Jack Day, Orgel, Daniel Pacitti, Bandoneon
 
Florence Price (1887–1953) war die erste afroamerikanische Frau, deren Sinfonie von einem großen amerikanischen Orchester aufgeführt wurde. Geboren in Little Rock, Arkansas, zeigte sie früh musikalisches Talent und wurde an verschiedenen renommierten Institutionen ausgebildet, darunter das New England Conservatory of Music. 1933 wurde ihr Symphony in E Minor vom Chicago Symphony Orchestra uraufgeführt, was einen Meilenstein in der Geschichte afroamerikanischer Komponist:innen darstellt. Neben Sinfonien komponierte Price auch Orgelwerke, Kammermusik und Lieder.
 
Trotz ihres Erfolgs blieb sie lange Zeit im Schatten der Musikgeschichte, doch in den letzten Jahren erlebt ihr Werk eine Renaissance und wird zunehmend auf internationalen Bühnen aufgeführt und gewürdigt. Der Konzertabend widmet sich Charakterstücken von Price und wird durch Improvisationen von Jack Day und Daniel Pacitti ergänzt.

27.12. | Silvester-Konzert, Finale zum Jahreswechsel

Florian Wilkes, Orgel
 
Zum Jahresabschluss präsentiert Florian Wilkes, Organist der St.-Hedwigs-Kathedrale, ein festliches Silvesterkonzert mit einem abwechslungsreichen Programm. Zu den Höhepunkten zählen Samuel Coleridge-Taylors lyrisches Impromptu Nr. 1, transkribiert von Arthur Eaglefield Hull, und Nathaniel Detts einfühlsames Adagio cantabile aus der Suite Cinnamon Grove. Das Programm wird bereichert durch Johann Sebastian Bachs berühmte Pastorale, BWV 590, mit ihren vier Sätzen sowie seine kraftvolle Toccata und Fuge in d-Moll, BWV 565. Den feierlichen Abschluss bildet César Francks strahlendes Finale aus Six Pièces.

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„Dekoloniale – was bleibt?!“: Nikolai-Musik am Freitag
Die Konzertreihe an der Orgel umfasst sieben Konzerte von November bis Dezember im Rahmen von „Dekoloniale – was bleibt?!“ Kurator und Organist: Jack Day
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