Der Berliner Bär auf Münzen und Medaillen

Ausgewählte Objekte aus der Numismatischen Sammlung des Stadtmuseums Berlin Zeigen die Wandlung des Berliner Wappentieres von den Anfängen bis heute.

Plakette Stralauer Fischzug, 1939. Material: Zinkguss.
© Stadtmuseum Berlin | Foto: Oliver Ziebe (Ausschnitt)

Der Bär ist los!

Seit etwa 1230 hat Berlin das Recht, ein eigenes Wappen zu tragen. Das älteste erhaltene Wappen zeigt allerdings den Brandenburgischen Adler, während der Bär als Wappentier erst 1280 erstmals erscheint. In den vergangenen 800 Jahren Jahren hat sich der Berliner Bär stark verändert. Dabei zeugt seine Gestaltung auf Münzen und Medaillen immer auch von besonderen Kapiteln der Stadtgeschichte. Die enge Bindung an den Brandenburger Markgrafen sind in den Münzen genauso zu erkennen wie das Wachstum der Stadt seit dem Mittelalter. Darüber hinaus bieten die Objekte auch interessante Einblicke in Berliner Traditionen und Eigenheiten.

Dünne Medaille (Brakteat), Markgraf Albrecht de Bär, um 1150. Material: Silber.
© Stadtmuseum Berlin
Löwen, Adler und auch Bären als Symbole für Macht und Stärke spielten im Mittelalter eine große Rolle. Markgraf Albrecht (1134–1170) übernahm 1150 vom verstorbenen Heveller-Fürsten Pribislaw (Heinrich) die Burg Brandenburg und legte somit den Grundstein für die Mark Brandenburg.
Diese neuzeitliche Medaille zeigt das älteste erhaltene Siegel der Stadt Berlin. Dargestellt ist der askanische Adler als Herrschaftssymbol der Markgrafen Brandenburgs. Im Hintergrund erheben sich Mauern und Türme mit Zinnen, die die Stadt verkörpern. Die Inschrift lautet „Siegel der Bürger von Berlin“.
Medaille von 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlins mit dem Stadtwappen von 1253. Material: Silber.
Medaille 750-Jahrfeier Berlins mit dem Stadtwappen von 1253, Silber. © Stadtmuseum Berlin | Foto: Oliver Ziebe
Nachbildung des ersten Berliner Stadtsiegels mit Bär von 1280. Material: Degussa Sterling.
© Stadtmuseum Berlin | Foto: Oliver Ziebe
Diese Medaille ist das erste numismatische Objekt mit den Bären im Berliner Stadtwappen. In der Mitte steht der Brandenburgische Adler, flankiert von zwei stehenden Bären. Die Bären sind gerüstet und heben jeweils eine Tatze. Die Umschrift lautet: „Das Siegel der Bürger von Berlin bin ich“.
Dieses als Sekret-Siegel (Geheimsiegel) bezeichnete kleine Stadtsiegel Berlins diente dem Verschließen von Schriftstücken. Es war in der Zeit vor 1334 bis 1448 in Gebrauch. Im Zentrum steht der Bär nach links gewandt. Im Vergleich zu früheren Darstellungen ist er nur noch locker mit dem Schild und dem Brandenburger Adler verbunden.
Gedenkmünze mit dem Wappen von 1334. Material: Silber.
© Stadtmuseum Berlin | Foto: Oliver Ziebe
Armenmarke von 1587 mit Berliner Bär. Material: Messing.
© Stadtmuseum Berlin
Diese Armenmarke zierte den Spendenkasten des Berliner Rathauses. Da im späten Mittelalter das Betteln überhand nahm, wurde solche Marken nur für einheimische Bettler ausgegeben, so auch seit 1486 in Berlin. In der Mitte steht der Bär, nach rechts gewandt und mit ausgestreckter Zunge. Gut sichtbar trägt er das so genannte „Gängelband“ um den Hals.
Dieser Rechenpfenning wurde gefunden, als das das alte Berliner Rathauses abgerissen wurde. Man verwendete ihn als Hilfsmittel bei dem damals üblichen „Rechnen auf Linien“. Der Pfennig zeigt den springenden Berliner Bär, der vor der Domkirche und dem Berliner Schloss zu sehen ist. Umschrift: „Der Stadt Berlin ihr Wappen“.
Rechenpfennig, 1637. Material: Kupfer.
© Stadtmuseum Berlin
Plakette Stralauer Fischzug, 1939. Material: Zinkguss.
© Stadtmuseum Berlin | Foto: Oliver Ziebe
Diese Plakette erinnert an den Stralauer Fischzug. Bei diesem Volksfest wird seit 1574 im August jeden Jahres das Ende der fischereifreien Schonzeit der Berliner Gewässer gefeiert. Das Objekt zeigt den schreitenden Berliner Bär mit einem Fisch vor dem Hintergrund der Spree und dem Festgelände von Stralau.
Diese Gedenkmünze zeigt das aktuelle offizielle Wappen der Stadt Berlin, wie es seit 1954 im Westteil der Stadt und seit dem 11. Januar 1991 für ganz Berlin gilt. Die Krone aus Mauer- und Blattwerk unterstreicht die Doppelfunktion Berlins als (Haupt-)Stadt und Bundesland.
Gedenkmünze zur 775-Jahr-Feier Berlins mit aktuellem Wappen, 2012. Material: Silber.
© Stadtmuseum Berlin

In Kooperation mit dem Tagesspiegel.

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Das Plakatmotiv zur Ausstellung
© Stadtmuseum Berlin | Fotos: Philip Myrtop auf Unsplash, Rolf Goetze, Cecil F. S. Newman, Marlene Leppänen auf Pexels, Harry Croner, Raimund Franke, unbekannte:r Fotograf:in, Cottonbro Studios auf Pexels, Walter Schulze, Leonore Schwarzer und Vindhya Chandrasekharan auf Pexels | Lithografie: unbekannte:r Künstler:in | Druck: Groupe Dejour

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