Jeanne Mammen: Sphinx und Chimäre (2. Fassung), um 1910-1914
© Jeanne-Mammen-Stiftung und Stadtmuseum Berlin

Femme Fatale

Mit der epochenübergreifenden Ausstellung „FEMME FATALE. Blick – Macht – Gender“ widmet sich die Hamburger Kunsthalle dem vielfältig bearbeiteten, schillernden wie klischeebehafteten Vorstellungsbild der Femme Fatale. Das Stadtmuseum Berlin ist mit Grafiken der Berliner Künstlerin Jeanne Mammen (1890–1976) vertreten.

von Melanie Huber

Ausstellung: 9.12.22 – 10.4.23

„Das Stereotyp der erotisch-verführerischen und begehrenswerten Frau, die Männer in ihren Bann, aber letztendlich auch in ihr Unglück zieht, war lange von männlichen Blickmustern und einem binären Verständnis von Geschlecht geprägt. Im Fokus der Schau stehen die künstlerischen Erscheinungsformen des Themas vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Zu sehen sind Gemälde präraffaelitischer Künstler:innen (Evelyn de Morgan, Dante Gabriel Rossetti, John William Waterhouse) ebenso wie Werke des Symbolismus (Fernand Khnopff, Gustave Moreau, Franz von Stuck), des Impressionismus (Lovis Corinth, Max Liebermann), des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit (Dodo, Oskar Kokoschka, Jeanne Mammen, Edvard Munch, Gerda Wegener). Mit Positionen der frühen feministischen Avantgarde (VALIE EXPORT, Birgit Jürgenssen, Maria Lassnig, Betty Tompkins) sowie aktuellen Arbeiten mit intersektionalen und (queer-)feministischen Ansätzen (Jenevieve Aken – Fellow der Philipp Otto Runge Stiftung – Nan Goldin, Mickalene Thomas, Zandile Tshabalala) wird der Bogen in die Gegenwart geschlagen.“

Jeanne Mammen: Mann und Medusa, um 1914
© Jeanne-Mammen-Stiftung und Stadtmuseum Berlin

Leihgaben des Stadtmuseums Berlin

Jeanne Mammen gehört mit ihren Bildern der 1920er Jahre zu den bekanntesten Berliner Malerinnen und Grafikerinnen. Während des NS-Regimes und in der Nachkriegszeit ging die kompromisslose Künstlerin neue Wege, doch sie blieb sich dabei treu.

In der Ausstellung der Hamburger Kunsthalle sind grafische Werke der Künstlerin zu sehen.

Ein Großteil der Leihgaben stammt aus der Zeit zwischen 1908 und 1914. In dieser Zeit studierte Jeanne Mammen Malerei in Paris, Brüssel und Rom. Erst 1915 kam sie zurück nach Berlin. Grund war die Flucht vor der weltkriegsbedingten Internierung in Paris.

Ihr symbolistisches Frühwerk besteht zumeist aus Aquarellen, die unter anderem literarische Werke zum Vorbild haben. So bezieht sich Mammen in der Grafik „Tod (Hl. Antonius)“ auf Gustave Flauberts „Die Versuchung des heiligen Antonius“.

Die Informationen über die Ausstellung sind mit freundlicher Genehmigung aus der Präsentation der Kunsthalle Hamburg entnommen.

Ausstellungsort

Ort
Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall 5
20095 Hamburg

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Mehr über Jeanne Mammen

  • Das Atelier von Jeanne Mammen

    Erkunden Sie auf einem 360°-Rundgang mit Audiokommentar eine Zeitkapsel am Berliner Ku’damm! Seit dem Tod von Jeanne Mammen 1976 sind die Wohn- und Arbeitsräume der Künstlerin nahezu unverändert erhalten.

  • Rückzugsort und Inspiration

    Die einstige „Zauberbude“ der Berliner Künstlerin blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Heute ist das Atelier in einem Gründerzeithaus am Kurfürstendamm 29 ein authentischer Ort der Erinnerung.

  • To Be Seen. Queer Lives 1900–1950

    „To Be Seen“ im NS-Dokumentationszentrum München widmet sich den Geschichten von LGBTIQ* in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen ist auch eine Leihgabe des Stadtmuseums Berlin.

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