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Grimms Märchen, mit Scherenschnitten von Christel-Cläre, herausgegeben von Lucie Groszer als Geschenk des Hauptausschusses „Opfer des Faschismus“ Berlin, 1945 (62 Seiten, 12,5 x 19 cm)

Grimms Märchen von Lucie Groszer

Das erste Berliner Kinderbuch nach dem 2. Weltkrieg

Mit dem Zusammenbruch Hitler-Deutschlands kam auch das einst blühende Berliner Verlagswesen zum Erliegen. Erst Ende 1945 erschien in Berlin wieder ein Kinderbuch.
Am 17. April 1989 besuchte die Berliner Verlegerin Lucie Groszer das Schulmuseum Berlinin der Wallstraße (Berlin-Mitte), dessen Bestände heute zum Stadtmuseum Berlin gehören. Sie brachte ein Geschenk mit: das erste nach dem 2. Weltkrieg in Berlin erschienene Kinderbuch, herausgegeben in ihrem Altberliner Verlag Lucie Groszer, der seinen Sitz inmitten des alten Scheunenviertels in der Neuen Schönhauser Straße 8 hatte.

Titelblatt des Märchenbuchs mit Widmung der Verlegerin Lucie Groszer
© Stadtmuseum Berlin | Reproduktion: Oliver Ziebe

Einfache Aufmachung

Auf Wunsch der Sowjetischen Militäradministration war es eine Ausgabe von sieben Märchen der Gebrüder Grimm. Bebildert wurde es mit Scherenschnitten der Künstlerin Christel-Cläre, bei der es sich um Christel Haasis handeln könnte, die ab 1945 als Illustratorin bzw. Autorin von Kinderbüchern in Erscheinung getreten ist.
Der Notsituation nach dem Krieg entsprechend, erfolgte der Druck auf einfachem Papier in Schwarz-Weiß. Das Geschenk signierte Frau Groszer mit den Worten „Mein erstes Buch! Lucie Groszer 17. 4. 89“.

Die Sammlungen des Stadtmuseums Berlin umfassen rund 4,5 Millionen Objekte. Aus diesem einzigartigen Schatz präsentieren wir Ihnen im monatlichen Wechsel ein Objekt des Monats. Zu sehen ist es auf Ebene 1 der neuen Dauerausstellung BerlinZEIT im Märkischen Museum.