Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte „Auferstehung Christi“ in der Kraut-Kapelle des Museums Nikolaikirche war vom 30. November 2021 bis zum 23. Januar 2022 in einer Interpretation von Nikolai Makarov zu sehen.
Kunst in der Kirche
Das Bild ist der vierte Teil einer seit Juni 2021 andauernden Serie von Variationen zum Thema Auferstehung. Die Bilder werden nacheinander präsentiert von Künstler:innen.
Mit seiner besonderen Technik ist Makarov ein Maler des Lichts. Nicht in klaren Konturen, sondern ins Räumliche aufgelöst und von innen heraus leuchtend scheinen seine Figuren vor den Betrachtenden auf. Vergeblich sucht das Auge auf dem Malgrund nach Halt.
Mit seinem Gemälde „Voskresheniye“ (dt: Auferstehung) reagiert Makarov gleich in doppelter Weise auf die vorgefundene Situation: Zum einen zitiert es das verlorene Wandbild und lässt es hier, am Ort seines Verlusts, wie eine Vision noch einmal aufscheinen.
Zum anderen steigert Makarov die Botschaft des unbekannten Künstlers aus der Barockzeit, von dem das ursprüngliche Gemälde stammte. Dieser ließ den Auferstandenen Jesus Christus schweben, um so den Widerspruch von dessen anwesend-abwesender Körperlichkeit auszudrücken. Bei Makarov tritt er uns nun fast gänzlich entstofflicht gegenüber.