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Werner Heldt, Stilleben am Fenster, 1951, Öl auf Leinwand, 40 x 56 cm, Stiftung Stadtmuseum Berlin
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Oliver Ziebe, Berlin

100 Jahre Held(t)en: Werner Heldt und Burkhard Held

Anlässlich des 70. Todestages des Malers, Grafikers und Lyrikers Werner Heldt (1904 – 1954), der zu den prägendsten Künstlern der Nachkriegszeit gehört, werden in der Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank Werke im Dialog mit frühen sowie aktuellen Arbeiten von Burkhard Held (geb. 1953) gezeigt. Zu sehen sind auch zwei Werke von Werner Heldt aus der Gemäldesammlung des Stadtmuseums Berlin.

Ausstellung: 16.2. – 16.6.24

Die träumerische Wiedergabe der Innenwelt ist ein künstlerisches Merkmal Werner Heldts Darstellungen. Der Begriff „Traum“ findet sich in einer Sehnsucht nach Freiheit in der Ferne wieder – Zeit im Bild beschäftigt Werner Heldt sowie auch Burkhard Held. 

Burkhard Held widmet sich in den 1980er und 1990er insbesondere den Themen „Figur und Raum“. Er denkt den Raum und die Figur nicht getrennt; der Raum umfasst in seinem Bild auch die Figur. Die scharfen, bescheidenen Flächen und angrenzenden Kanten der spanischen Architektur haben seine Figurenmalerei durchaus beeinflusst. Später löst sich die Figur im Malprozess immer mehr auf. Das Berliner Stadtbild als Heimatort mündet in die Sehnsucht nach Natur und die Weiten der Landschaft. Mit seinem Aufenthalt in Portugal ab 2018 öffnet sich Helds Blick für die Gegebenheiten des Meeres. Die landschaftlichen Kompositionen des Wassers in seinen Gemälden gewinnen an Farbintensität und Bildfläche. Die kontrastreichen, flächigen Elemente zeigen sich als Abstraktion des Gegenständlichen.

Ausstellungsansicht „100 Jahre Held(t)en. Werner Heldt und Burkhard Held”, Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024 (Werner Heldt), © Burkhard Held, Foto: Natalia Carstens Photography
In den Arbeiten „Berlin am Meer“, die in den vierziger Jahren entstanden sind, verwandelt Werner Heldt seine zerstörte Heimatstadt Berlin tagträumerisch in ein Meer. Die Werke der Nachkriegszeit weisen klar gezogene Linien sowie vergrößerte Flächen auf und trennen sie deutlich voneinander ab; es zeigen sich Elemente der mallorquinischen Architektur.

Mit Werner Heldts „Stilleben am Fenster“, aus der Sammlung des Stadtmuseum Berlin, die in den 1940er und 1950er Jahren entstanden sind, oder dem „Berliner Fenster“ (1988) von Burkhard Held wird die Heimat Berlin von außen und innen betrachtet. Das, was im Außen geschieht, wird registriert, aufgenommen und in Verbindung mit der inneren Gefühlswelt wiedergegeben; die Grundstimmung der Sehnsucht wird durch den Fensterblick verstärkt.

Auch in ihrer stilistischen Ausdrucksform finden Werner Heldt und Burkhard Held eine ähnliche Sprache, die sich in der sachlich abstrakten Expressivität ausdrückt. Die räumlichen Konstellationen, Gestalten und Objekte entstehen in der Erweiterung des Raumes, bzw. im Durchdringen, Dehnen und Formen von Fläche und der Befreiung von Grenzen.

Ausstellungsort

Ort
Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank
Kaiserdamm 105
14057 Berlin

Öffnungszeiten
Di – So | 10 – 18 Uhr
Mo geschlossen

Eintritt
5 Euro / 3 Euro (ermäßigt)