Jeanne Mammen, Grafik aus dem Skizzenbuch II, Papier-, Aquarell-, Bleistift- und Tuschezeichnungen, 65 Blatt, Berlin um 1910-1914
© Jeanne-Mammen-Stiftung, Stadtmuseum Berlin

Modigliani. Moderne Blicke


Die Sonderausstellung im Museum Barberini betrachtet das Werk Amedeo Modiglianis aus einer europäischen Perspektive. Sie bettet ihn in sein kosmopolitisches Pariser Umfeld ein und zeigt zugleich erstmals konkrete Gegenüberstellungen mit Künstlerinnen und Künstlern aus dem deutschsprachigen Raum, die ihm größtenteils nicht persönlich bekannt waren. Zu sehen sind unter drei Skizzenbücher der Berliner Künstlerin Jeanne Mammen (1890-1976).

Ausstellung: 27.4. – 18.8.24


Amedeo Modigliani war ein europäischer Künstler im weitesten und innovativsten Sinne. Mit Augenmerk auf das Bild des Menschen, auf das Körperliche und auf selbstbewusste Weiblichkeit, positionierte sich Amedeo Modigliani in einer Zeit der Formauflösung, Abstraktion und Frauenfeindlichkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Vorreiter der Moderne. Seine Portraits und Akte begleiteten und formten während des Ersten Weltkriegs die Entwicklung des Menschenbilds einer jungen Künstlergeneration, die in Paris, Wien, Berlin oder Dresden an der Figuration arbeiteten. Erstmals weitet eine Ausstellung zu Modigliani den Blick über Paris hinaus und betrachtet sein Werk aus einer europäischen Perspektive.

Die Ausstellung ist die erste Modigliani-Schau in Deutschland seit 2009 und vereint mehr als 100 Werke aus internationalen Museen und Privatsammlungen. Die Ausstellung war bis 1. April 2024 in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen, das Museum Baberini ist die zweite Station.

Jeanne Mammen, Grafik aus Skizzenbuch VII, Papier, 60 Blatt, Berlin um 1910-14
© Jeanne-Mammen-Stiftung, Stadtmuseum Berlin

Leihgaben des Stadtmuseums Berlin

In der Sammlung der Jeanne-Mammen-Stiftung, die als unselbstständige Stiftung in der Stiftung Stadtmuseum Berlin angesiedelt ist, befinden sich zahlreiche Skizzenbücher von Jeanne Mammen. 800 Blatt müssen die Skizzen von Mammen umfasst haben, eine vollständige Auflistung ihrer Skizzenbücher ist aber nicht mehr möglich. Die Berliner Grafikerin und Malerin arbeitete intensiv mit ihren Büchern und entnahm ihnen immer wieder Blätter. Das Werkverzeichnis von 1997 listet daher 13 mit römischen Ziffern nummerierte und in chronologischer Folge versehene Skizzenbücher auf. Dazu gehört eine Auswahl an 37 von etwa 150 Aquarellen, die von Jeanne Mammen aus nicht näher bezeichneten Skizzenbüchern entnommen wurden.

In der Sonderausstellung „Mondigliani. Moderne Blicke“ werden drei der 13 Bücher präsentiert. Sie geben Einblick in die Arbeitsweise eine der bekanntesten Berliner Grafikerinnen und Malerinnen der 1920er Jahre.

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To Be Seen. Queer Lives 1900–1950

„To Be Seen“ im NS-Dokumentationszentrum München widmet sich den Geschichten von LGBTIQ* in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen ist auch eine Leihgabe des Stadtmuseums Berlin.

Das Atelier von Jeanne Mammen

Erkunden Sie auf einem 360°-Rundgang mit Audiokommentar eine Zeitkapsel am Berliner Ku’damm! Seit dem Tod von Jeanne Mammen 1976 sind die Wohn- und Arbeitsräume der Künstlerin nahezu unverändert erhalten.

Rückzugsort und Inspiration

Die einstige „Zauberbude“ der Berliner Künstlerin blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Heute ist das Atelier in einem Gründerzeithaus am Kurfürstendamm 29 ein authentischer Ort der Erinnerung.

Jeanne Mammen

Jeanne Mammen gehört mit ihren Bildern der 1920er Jahre zu den bekanntesten Berliner Malerinnen und Grafikerinnen. Während des NS-Regimes und in der Nachkriegszeit ging die Künstlerin kompromisslos neue Wege.

Ausstellungsort

Ort
Museum Barberini
Humboldtstraße 5-6
Alter Markt
14467 Potsdam

Website
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