Zauneidechse
Objekt des Monats Mai 2020
Die Zauneidechse ist von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zum Reptil des Jahres 2020 ernannt worden. In Berlin hängt die Verbreitung der noch recht häufig vorkommenden, aber zunehmend gefährdeten Reptilienart historisch eng mit der Stadtentwicklung zusammen.
Bundesweit heimisch und insbesondere im Süden und Osten des Landes verbreitet, werden die zur Gattung der Smaragdeidechsen gehörenden Reptilien bis zu 20 Zentimeter groß und bis zu sieben Jahre alt. Sie bevorzugen offene Landschaft mit Rückzugsräumen sowie die Ränder von Wäldern und Feldern, aber auch Geländestreifen entlang von Verkehrswegen, Gärten und Zäunen, von denen auch ihr Name stammt. In den 1920er und 30er Jahren verloren die Zauneidechsen infolge der Schaffung von Groß-Berlin jedoch viel von ihrem Lebensraum, als landwirtschaftliche Flächen großen Umfangs in Siedlungsgebiete für die schnell wachsende menschliche Bevölkerung umgewandelt wurden.
Derzeit sind bei Baumaßnahmen in Berlin gesetzliche Auflagen zum Schutz der Zauneidechse zu erfüllen. Umsiedlungen der Tiere in andere geeignete Gebiete dürfen nur mit Sondergenehmigung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz durchgeführt werden. Diese wird allerdings oft erteilt, um Bauvorhaben in der erneut schnell wachsenden Stadt zu ermöglichen.
Die als Objekt des Monats vorgestellten Zauneidechsen sind detailgetreue Nachbildungen aus der Zoologischen Sammlung des Stadtmuseums Berlin.