Die Vorstellung der Tresortür des ehemaligen Techno-Clubs auf der Ausstellungsfläche von BERLIN GLOBAL im Humboldt Forum.
Kulturprojekte Berlin und Stadtmuseum Berlin | Foto: David von Becker

Die Stahltür des Techno-Clubs „Tresor“

Zwischen den Räumen „Freiraum“ und „Grenzen“ bei BERLIN GLOBAL steht eine ganz besondere Tür: Die Stahltür des legendären Clubs „Tresor“ in der Leipziger Straße 126a. In der Reihe „Lieblingsobjekt“ stellen wir es vor.

von Stefanie Friedlhuber, Kulturprojekte Berlin
Bei BERLIN GLOBAL hat die Tresor-Tür ein neues Zuhause gefunden.
2005 musste der Kulturmanager Dimitri Hegemann den von ihm gegründeten Techno-Club „Tresor“ schließen, um Platz für neue Immobilienprojekte zu machen. Die Tür des legendären Clubs in der Leipziger Straße behielt er als Erinnerung.

Die „Tresor“-Tür als 3D-Modell

Paul Spies, Direktor des Stadtmuseums Berlin, erzählt, warum die „Tresor“-Tür sein Lieblingsobjekt bei BERLIN GLOBAL ist.

Die Stahltür hat es ihm angetan: Paul Spies, Direktor des Stadtmuseums Berlin und Chef-Kurator des Landes Berlin im Humboldt Forum.
© Kulturprojekte Berlin und Stadtmuseum Berlin | Foto: Alexander Rentsch

Wie bist du zu BERLIN GLOBAL gekommen?

Ich bin Paul Spies, Direktor der Stadtmuseum Berlin und Chef-Kurator des Landes Berlin im Humboldt Forum.

Vor sechs Jahren aus Amsterdam nach Berlin gekommen, um die Konzipierung der Ausstellung „BERLIN GLOBAL“ zu leiten. Zusammen mit einem Team aus Kurator:innen bin ich dort verantwortlich für die Inhalte.

Warum hast Du Dich für die Tresortür als Lieblingsobjekt entschieden?

Dieses beeindruckende Stück Rost fasst 150 Jahre Berliner Geschichte zusammen: den Erfolg der jüdischen Gemeinschaft in Berlin, die Arisierung ihres Besitzes durch die Nazis, die Zerstörung Berlins am Ende des Zweiten Weltkriegs, die Vergessenheit die sich über die Ruinen der Ost-Berliner Grenzzone ausbreitete, die Wiederentdeckung nach dem Mauerfall und die Techno-Clubkultur der Neunziger Jahre.

Die Geschichte hinter der Stahltür

In der digitalen Ausstellung des Stadtmuseums Berlin bei Google Arts & Culture wird die spannende Geschichte der Leipziger Straße 126a erzählt – vom Kaufhaus Wertheim bis zum Techno-Club „Tresor“ .

Die Tresortür ist Teil von „Music, Makers & Machines“ von Google Arts & Culture
© Stadtmuseum Berlin | Screenshot

Weitere „Lieblingsobjekte“ entdecken

Ein Treffen in der Kaffeetasse: Menora. Halbmond. Kreuz.

Im Raum „Freiraum“ bei BERLIN GLOBAL gibt es einen Bereich zum Thema Glaube. Dort steht eine religionsübergreifende Plastik – ursprünglich gedacht als Alternative zum Kreuz auf der Kuppel des Humboldt Forums. In der Reihe „Lieblingsobjekt“ stellen wir die Plastik vor.

Sharmins Notiz

Im Raum „Krieg“ bei BERLIN GLOBAL hängt ein Foto von „Sharmins Notiz“. Das Objekt ist Teil eines Interview-Projekts zum Thema Flucht. In der Reihe „Lieblingsobjekt“ stellen wir es vor.

Begräbnis bezahlbarer Mieten

Im Raum „Freiraum“ bei BERLIN GLOBAL steht das „Begräbnis bezahlbarer Mieten“ des Künstlerkollektivs Rocco und seine Brüder. 2016 installierte die Künstler das Werk an einer Straßenecke in Kreuzberg, um auf die explodierenden Mieten aufmerksam zu machen. In der Reihe „Lieblingsobjekt“ stellen wir das für die Ausstellung wiederhergestellte Objekt vor.

Der Ghettoblaster von The City Rockers

Im Raum „Vergnügen“ bei BERLIN GLOBAL steht ein Ghettoblaster des ehemaligen TCR-Mitglieds José Alvarez. The City Rockers (TCR) waren in den 1980er Jahren in Berlin bekannt als Breakdance-Gruppe. In der Reihe „Lieblingsobjekt“ stellen wir den Ghettoblaster vor.

Der Kugelkartograph

Im WELTSTUDIO, dem Raum für Beteiligung bei BERLIN GLOBAL, steht der Kugelkartograph. Hier können Gäste individuelle Karten gestalten. In der Reihe „Lieblingsobjekt“ stellen wir den Kartographen vor.

„Die Wiedergeburt des Osiris“

Im Raum „Revolution“ ist das Wandbild „Die Wiedergeburt des Osiris“ der ägyptischen Künstlerin Hanaa El Degham zu sehen. In der Reihe „Lieblingsobjekt“ stellen wir es vor.