Ein filmischer Ausflug in eines der ältesten erhaltenen Berliner Bürgerhäuser

Museum Knoblauchhaus
Humboldt, Schinkel und Familie Knoblauch
Wie lebten die Menschen in der Biedermeierzeit eigentlich? War die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wirklich so bieder? Und warum zog sich die bürgerliche Schicht zwischen 1815 und 1848 ins Private zurück? Lassen Sie sich hier anlässlich des Internationalen Museumstages online in 3D und per Audioguide in diese vergangene Epoche der Berliner Geschichte entführen!
Im Museum Knoblauchhaus treten Sie in die Welt des Biedermeier ein. Sorgsam rekonstruierte Wohnräume zeigen, wie hier vor 200 Jahren die Unternehmerfamilie Knoblauch lebte. So lernen Sie sehr anschaulich die damalige Wohnkultur und das Lebensgefühl kennen. Auch Freunden der Familie Knoblauch können Sie hier begegnen: darunter so berühmten Persönlichkeiten wie dem Baumeister Karl Friedrich Schinkel und den Gelehrten Wilhelm und Alexander von Humboldt.
Vom Bürgerhaus zum Museum
Das Knoblauchhaus gehört zu den wenigen erhaltenen Berliner Bürgerhäusern des 18. Jahrhunderts in Berlins Mitte. Viele Jahre lang war es ein Treffpunkt für Familienfeste und ein Ort gesellschaftlicher Aktivitäten.
Die wiederhergestellten Wohnräume sind im Stil des Biedermeier eingerichtet und zeigen, wie eine Berliner Kaufmannsfamilie in der Zeit zwischen dem Ende der Napoleonischen Ära und der bürgerlichen Revolution in Deutschland lebte. Seit 1989 ist das Knoblauchhaus als Museum öffentlich zugänglich.
Erleben Sie drei Räume des Knoblauchhauses im 3D-Rundgang! Per Touchscreen, Maus oder Pfeiltasten auf der Tastatur können Sie sich durch die Räume bewegen.
Die Familie Knoblauch hat das 1761 errichtete Haus neben der Nikolaikirche fast 170 Jahre als Wohn- und Geschäftssitz genutzt. Viele Jahre lang war das Haus zudem ein Treffpunkt für Familienfeste und ein Ort gesellschaftlicher Aktivitäten. Zu den prominenten Gästen zählten der Bildungsreformer Wilhelm von Humboldt, der Architekt Karl Friedrich Schinkel, der Philosoph Friedrich Schleiermacher sowie die Bildhauer Johann Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch.
Denn nirgends im damaligen Deutschland war die Vereins- und Salonkultur so ausgeprägt wie in Berlin. Hier vernetzten sich Menschen mit gemeinsamen Interessen. Es herrschte ein lebhafter geistiger und kultureller Austausch. Musik, Literatur und Theater waren beliebte Themen, ebenso wie politische, naturwissenschaftliche und wirtschaftliche Fragen. Dabei zeichnete sich das gesellschaftliche Miteinander durch Offenheit und Fairness aus. So überwanden Bildung und Geschmack die gesellschaftlichen Grenzen zwischen den Ständen, zwischen Rang, Namen oder Besitz.
Gehen Sie mit dem Audioguide auf eine akustische Entdeckungstour durchs Museum! Die 13 Audio-Kapitel erzählen vom Leben im Biedermeier, den Räumen, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern sowie prominenten Gästen, mit denen sie sich hier trafen.
Das Raffael-Kabinett
Schon vor zweihundert Jahren galt der italienische Renaissance-Künstler Raffaelo Sanzio de Urbino, kurz Raffael (1483 – 1520), als das Malergenie. Reproduktionen seiner Werke erfreuten sich großer Beliebtheit. Forschungen haben gezeigt, dass Carl Knoblauch in seinem Haus 1835 ein Raffael-Kabinett einrichtete, dessen Wände Kupferstiche des berühmten Malers und Architekten zierten. Dieser Raum wurde nun nach intensiver Recherche originalgetreu rekonstruiert.
Das Raffael-Kabinett 1895 und vor Beginn der Rekonstruktion. © Stadtmuseum Berlin | Fotos: F. Albert Schwarz / Jan Mende
Museum Knoblauchhaus
Öffnungszeiten
bis auf weiteres geschlossen
Eintrittspreis
frei (Spenden erbeten)